Warum sind Reifen ein wichtiger Faktor bei der Optimierung der Speditionskosten?

Neue Vorschriften, Umweltauflagen und Innovationen prägen den Lkw-Reifenmarkt
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Obwohl der Anteil der Reifen nicht so hoch ist wie der der Löhne oder des Kraftstoffs, sind die Beschaffung und der Ersatz von Reifen ein wesentlicher Bestandteil der Betriebskosten eines jeden Transportunternehmens. Schätzungen der Branche zufolge machen die Reifenkosten 2 bis 4 % der gesamten Betriebskosten von Transportunternehmen aus. Dieser Prozentsatz kann bei Unternehmen, die schwere Lasten transportieren oder in schwierigem Gelände tätig sind, wo Verschleiß und Ersatz häufiger vorkommen, höher sein.

Steigende Reifenpreise, die auf die Inflation oder neue Vorschriften zurückzuführen sind, üben zusätzlichen Druck auf die Unternehmen aus und können die Transportpreise in gewissem Maße beeinflussen.

Die Internationale Straßentransport-Union (IRU) stellte in ihrem jüngsten Bericht über die Preisentwicklung fest, dass die Preise trotz des Rückgangs der Beförderungsnachfrage im Jahr 2024, der zu einer Senkung der Tarife führte, deutlich über dem Niveau von 2021 lagen. Dies war in erster Linie auf strukturelle Erhöhungen der Betriebskosten zurückzuführen. So stieg der Index für Fahrzeugversicherungskosten in den letzten drei Jahren um 20 Punkte, der für Wartung und Reparatur um 21,9 Punkte und der für Reifen um 20,89 Punkte. Dieser Anstieg war vor allem auf neue Vorschriften zurückzuführen, die eine bessere Leistung der Reifen vorschreiben und zu höheren Preisen führen. In Verbindung mit Faktoren wie Arbeitskräftemangel und Schwankungen auf dem Dieselmarkt haben diese Herausforderungen dazu geführt, dass die Beförderungsraten auch bei geringerer Nachfrage und wirtschaftlichem Abschwung aufrechterhalten werden konnten.

Das Jahr 2021 markiert mit der verbindlichen Einführung des EU-Reifenlabels einen wichtigen Meilenstein. Dieses Label erhöht die Transparenz und informiert die Verbraucher über die wichtigsten Reifeneigenschaften. Es ermöglicht den Käufern, energieeffiziente und umweltfreundliche Reifen leichter auszuwählen.

Analysten sagten kürzlich voraus, dass die neue EU-Verordnung zur Abholzung von Wäldern (EUDR) die Transportunternehmen im Jahr 2025 vor weitere Herausforderungen stellen könnte, indem sie die Reifenkosten in die Höhe treibt.

Die EUDR, die im Dezember 2024 in Kraft treten soll, verpflichtet Unternehmen, die mit Produkten wie Rindfleisch, Kakao, Kaffee, Palmöl, Kautschuk, Soja und Holz handeln, eine Sorgfaltsprüfung durchzuführen, um sicherzustellen, dass ihre Waren nicht mit der jüngsten Entwaldung in Verbindung stehen. Obwohl sich die Umsetzung um 12 Monate verzögert hat, wird den Unternehmen empfohlen, sich auf die möglichen Auswirkungen auf die Lieferketten vorzubereiten. Die neuen Fristen sind der 30. Dezember 2025 für große Unternehmen und der 30. Juni 2026 für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Falls die EUDR zu weit entfernt erscheint, um direkte Auswirkungen auf den Lkw-Reifenmarkt und das Transportgeschäft zu haben, denken Sie daran, dass das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz kürzlich die öffentliche Aufmerksamkeit auf genau dieses Thema gelenkt hat. Serbische, regionale und deutsche Medien berichteten, dass ein großer globaler Lkw-Hersteller die Zusammenarbeit mit einer serbischen Reifenfabrik aufgrund von Menschenrechtsverletzungen, die gegen dieses Gesetz verstoßen, eingestellt hat.

Treiber der Reifenpreise

Unabhängig von regulatorischen Änderungen stehen die Hersteller vor mehreren Herausforderungen, die die Preise in die Höhe treiben könnten.

Zu den wichtigsten Faktoren gehören: Arbeitskosten, Herausforderungen in der Lieferkette, Ausgaben für Forschung und Entwicklung (z. B. im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen), Rohstoffkosten (z. B. die Preise für Naturkautschuk, die aufgrund von Knappheit und Krankheiten wie der Weißwurzelfäule unter Druck stehen), Dynamik von Angebot und Nachfrage, die indirekt von der Verkehrsnachfrage beeinflusst wird

Die Hersteller verweisen auf den anhaltenden Druck durch die weltweite Inflation, Lohnerhöhungen, den Krieg in der Ukraine und die doppelte Herausforderung durch EU-Vorschriften und Innovationen bei Elektrofahrzeugen. Es ist wahrscheinlich, dass die Preise für Lkw-Reifen im Jahr 2025 aufgrund von Inflation, Rohstoffkosten und Umweltvorschriften unter Druck geraten werden. Eine weltweite Konjunkturabschwächung oder eine geringere Nachfrage aus China könnten diesen Anstieg jedoch teilweise abmildern.

Warum Investitionen wichtig sind

Der Straßenverkehr gehört zu den Branchen, die am meisten für die Umweltverschmutzung verantwortlich sind. Drei Schlüsselfaktoren, die den Kraftstoffverbrauch - und folglich die CO2-Emissionen - beeinflussen, sind der Fahrzeugantrieb, die Aerodynamik und der Rollwiderstand der Reifen. Daher sind die Wahl der richtigen Reifen, die Aufrechterhaltung des richtigen Luftdrucks und der regelmäßige Austausch entscheidend für die Kontrolle der Kraftstoffkosten und das Erreichen von Umweltzielen.

Darüber hinaus ist die Reifendrucküberwachung von entscheidender Bedeutung, nicht nur für die Kraftstoffeffizienz, sondern auch für die Unfallverhütung, die bei schweren Fahrzeugen besonders wichtig ist. Aus diesem Grund hat die EU ab Sommer 2024 ein Reifendrucküberwachungssystem (TPMS) für alle neuen Lkw vorgeschrieben. Dieses System warnt die Fahrer vor Druckveränderungen und verhindert so mögliche Unfälle. Die Investition in Hochleistungsreifen und die richtige Pflege helfen den Spediteuren nicht nur bei der Kostenoptimierung, sondern stehen auch im Einklang mit den Bemühungen um Nachhaltigkeit und Sicherheitsstandards.

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